Der Ursprung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Duisburg - Huckingen liegt weitgehend im Dunkeln. Der älteste Nachweis ihrer Existenz ist eine Plakette am alten Königssilber, auf der der Name „Andist Brockerhoff“ und die Jahreszahl 1687 vermerkt sind. Deshalb wird das Jahr 1687 als Gründungsjahr der Bruderschaft angesehen. Damit zähl die Bruderschaft zu den ältesten im Rheinland. Von den ca. 2000 registrierten Schützenbruderschaften, -vereinen und -gilden sind lediglich 234 mit Sicherheit älteren Datums. Von den 932 Schützenvereinen des Gebietes von Düsseldorf und des Niederrheins sind nur 133 mit Sicherheit älter als die Huckinger Bruderschaft.

Bereits 1926 stellte man die These auf, die Bruderschaft sei früher gegründet worden als 1687. Man stützte sich hierbei auf die Tatsache, dass mindestens 4 Plaketten am Königssilber nach dem „Urteil von Kennern“ älter seien als die Plakette von 1687, und dass nach den Pfarrakten bereits 1621 eine Kapelle mit sonntäglichem Gottesdienst in Huckingen vorhanden war und der Gemeindebezirk eine Ausdehnung hatte, die das Bestehen einer Schützengilde wahrscheinlich machte. Da aber weder die genannten Plaketten eine Jahreszahl aufweisen, noch irgendwelche schriftlichen Zeugnisse vorhanden sind, muss bis zum Beweis des Gegenteils von dem Gründungsjahr 1687 ausgegangen werden. Über die Entstehung der Bruderschaft gibt es allerdings eine Hypothese. Ein Hinweis findet sich in Paragraph 2 der Bruderschaftssatzung, in der es heißt:“ Die im Jahre 1687 errichtete Leichengesellschaft hat sich im Jahre 1826 als St. Sebastianus Schützenbruderschaft zusammengeschlossen“. Unter einer solchen Leichengesellschaft kann man eine religiöse, kirchliche Bruderschaft verstehen, die sich Werken der Nächstenliebe - wie Krankenpflege und Armenunterstützung -widmete. Sie sorgte auch für ein ordentliches Begräbnis ihrer Mitglieder. Die Huckinger Bruderschaft dürfte sich nach den bisherigen Erkenntnissen hauptsächlich den Beerdigungsdiensten gewidmet haben. Ein weiterer Hinweis auf die Entstehung der Bruderschaft findet sich in der Festzeitschrift aus Anlass der Feier zum hundertjährigen Bestehen der Bruderschaft im Jahre 1926. Hier ist von einer „Schützengilde“ die Rede. Diese Schützengilden entstanden im 13. Jh. Und hatten die Aufgaben, die Ortschaften zu bewachen, vor Räubern zu schützen und in Kriegszeiten zu verteidigen. Mittelpunkt des Lebens der Schützengilden war das jährliche Vogelschießen, das schon früh mit einem Volksfest verbunden wurde. Geschossen wurde zunächst mit einer Armbrust, später mit Feuerwaffen auf einen an einer Stange befestigten Holzvogel. Wer den Vogel abschoss war Schützenkönig. Er erhielt für die Dauer eines Jahres verschiedene Privilegien. So schrieb W. Ewald: „ Zu den besonderen Verpflichtungen des Königs gehörte die Veranstaltung eines mehr oder weniger üppigen Mahles, das von eines nicht zu knapp bemessenen Wein– oder Bierspende begleitet war. Hierfür erhielt der König den mit dem Königsschuss verbundenen Geldpreis. Als äußeres Zeichen seiner Würde trug der Schützenkönig eine silberne Kette, der ein Vogel angehängt wurde. Ab dem 17. Jh. war es Brauch, dass der König zur Erinnerung an seine Amtszeit eine Plakette für das Silber stiftete. Vieles spricht nun dafür das die Huckinger Bruderschaft als eine solche Vereinigung von Schützengilde und kirchlicher Bruderschaft welches die nachfolgenden Punkte beweisen, gegründet wurde.

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